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Jorge Acevedo und Tanya Waeber sind in Mexiko geboren und aufgewachsen. 2013 kündigte Jorge seinen Job als Ökonom in Deutschland für eine einjährige Weltreise, auf der seine Heimat eine wichtige Station werden sollte. Auf dieser Reise ist die Idee von Santa Lupita entstanden. Tanya, ebenfalls Ökonomin, kam als Mitgründerin des Unternehmens 2015 mit an Bord. Beide waren von der traditionellen Stick- und Webkunst des Landes begeistert, mussten aber auch erfahren, dass diese aufwendige Kunst in ihrer ursprünglichen Qualität langsam schwindet.

Jorge Acevedo, der Gründer von Santa Lupita mitten unter ein paar von Santa Lupitas mexikanischen Kunsthandwerkerinnen

Für Mode haben sich Tanya und Jorge schon immer interessiert. Jetzt sahen sie die Möglichkeit, die Menschen und deren Handwerk zu unterstützen - und gleichzeitig den bunten, fröhlichen und außergewöhnlichen Style Mexikos nach Europa zu bringen. Der Name des Labels ist eine Hommage an die mexikanische Frau: „Lupita ist der Kosename für Guadalupe, der üblichste Name in Mexiko. Man hat das Gefühl, in Mexiko heißt jede zweite Frau so. Für das Label wollten wir einen Namen mit hohem Identifikationswert, sowohl mit Mexiko, als auch mit der Frau allgemein.“

Mexikanische Kunsthandwerkerinnen in der Produktion von Santa Lupita

Auch die Kollektionen sind eine Liebeserklärung an das Land. Die traditionellen, bunten Folklore-Muster werden mit modernen, schlichten und bequemen Schnitten gepaart. Für die vierte Kollektion diente beispielsweise die mexikanische Wüste mit ihrer einzigartigen Sonne und den wilden Wüstenpflanzen als Inspirationsquelle. Das Ergebnis ist eine Auswahl von Kleidern, Tuniken, Hosen, Röcken und Blusen, die den perfekten Mix zwischen urbanem Chic und Urlaubssimplizität darstellen.

Eine Kampfansage gegen billige Massenware im Ethno-Look

Santa Lupita liegt das Konzept der Slow-Fashion sehr am Herzen. Das Label ist eine Kampfansage gegen billig produzierte Mode im Ethno-Look. Jedes Stück basiert auf der jahrhundertalten Stickerei- und Webkunst der ethnischen Völker Mexikos, die von Generation zu Generation weitergegeben worden ist. Für die Herstellung arbeitet die Marke mit 85 meist weiblichen Handwerkern aus 17 verschiedenen Gemeinden. Diese werden auch in Designprozess miteinbezogen. Die Stickerei und die gewebten Stoffe werden aller per Hand unter Verwendung traditioneller Methoden und Werkzeuge produziert. Die Frauen können viele der Arbeiten von zuhause aus erledigen, sodass das Familienleben nicht leidet.

Das Label verwendet ausschließlich die Naturmaterialien Baumwolle, Leinen, Seide, Wolle. Für einige Kollektion arbeitet Santa Lupita schon jetzt mit natürlichem Färbestoff. Bald sollen alle Produkte nur noch umweltfreundlich gefärbt werden. Für andere Modelle werden Yute-Stoff aus recycelter Baumwolle verwendet. Zudem werden übrig gebliebene Stoffe aus früheren Kollektionen in die Entwicklung von späteren Kollektion, um somit Stoffverschwendung zu vermeiden. Glamouröse Ethnomode, die die jahrhundertealte Folklore Mexikos unterstützt – so schön kann Nachhaltigkeit sein.

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