• WARUM ICH MACHE, WAS ICH MACHE - WIR SPRECHEN MIT THOMAS FORTKORD, DEM GRÜNDER VON CLUERA

    Cluera

    Das deutsche Clean-Beauty-Label Cluera beweist, dass Luxuskosmetik auch ohne kritische Inhaltsstoffe auskommen kann, die nur auf einen kurzfristigen Effekt abzielen. Wir sprechen mit Thomas Fortkord, dem Gründer von Cluera.

    WÜRDEST DU DICH UND CLUERA BITTE KURZ VORSTELLEN?
    Ich war viele Jahre als Marketing Consultant für überwiegend ausländische Unternehmen tätig. So arbeitete ich auch einmal im Rahmen eines Projektes für eine asiatische (Beauty)-Brand aus dem Luxus Segment. Dabei wurde mir schnell klar, dass die meisten Produkte lediglich darauf ausgelegt sind, mit sehr kontrovers diskutierten und kritischen Inhaltsstoffen schnelle Effekte, wie etwa ein optimiertes Einziehverhalten, ein samtiges Hautgefühl, oder einen glättenden Effekt zu erzielen.
    Das hat mich erschüttert und ich dachte, dass es doch auch möglich sein müsste, mit einer Kombination aus High-end Biotechnologie und weiteren hochwertigen Wirkstoffen die gleichen Effekte zu erreichen.

    Anstatt auf kritische Inhaltsstoffe und schnelle Effekte von kurzer Dauer, setzte ich den Fokus auf Nachhaltigkeit und Hautgesundheit. Die Idee einer eigenen Clean-Care-Linie stand im Raum: Cluera Clean Care, kurz für: The-clue-of-our-era, denn das ist es auch.

    Neben der Zusammensetzung der Produkte, über die sich jeder transparent auf unserer Website informieren kann, wurde auch unsere Verpackungen und die Logistik, nach Aspekten der Nachhaltigkeit und sozialen Verantwortung ausgerichtet. Nachhaltigkeit „geht eben“, zu Ende gedacht, nur 360°. 

    WAS UNTERSCHEIDET CLEAN BEAUTY VON NORMALER KOSMETIK ODER NATURKOSMETIK?
    Konventionelle Kosmetik verwendet oft kritische Inhaltsstoffe, mit deren Hilfe man schnelle, kurzlebige Effekte erlangt. Das hat sowohl vom Inhalt als auch vom Anspruch an die Wirkung nichts mit Clean Beauty oder Naturkosmetik gemein.
    „Clean“ wird oftmals mit „ausschließlich natürliche Inhaltsstoffe“ gleichgesetzt, also mit Naturkosmetik. Klar, Naturkosmetik ist auch „sauber“, keine Frage. Leider können aber einige Inhaltsstoffe, beispielsweise natürliche Duftstoffe, allergen wirken und zu sehr unangenehmen Hautreaktionen führen. Selbstverständlich gibt es viele erstklassige Brands in der Naturkosmetik, das möchte ich betonen.
    Die Entstehung von Cluera war eine logische Konsequenz meiner Erfahrungen. Transparenz, Nachhaltigkeit und bewussten Konsum auch bei der Entwicklung eines Produktes. Ich wollte keine kurzlebigen Resultate. Ich wollte ein effektives und nachhaltiges Resultat. Die Verwendung von biotechnologisch gewonnenen Hochleistungs-Wirkstoffen rechtfertigt unsere Positionierung im Premium-Segment und charakterisiert unsere Marke, auch im Vergleich zu Naturkosmetik. Ich bin davon überzeugt, dass Marken, die transparent und nachhaltig agieren, nicht nur ihre Nische finden, sondern darüber hinaus auch vom Markt zunehmend verlangt werden.

    Cluera

    WIE DEFINIERST DU LUXUS?

    Die Definition des Begriffes von Luxus erfährt gegenwärtig eine Umdeutung. In der Vergangenheit dachte man an Kaviar, Champagner, Juwelen und viele überteuerte „Luxus-Güter“, wenn man von „er schwelgt in Luxus“ sprach. „Gut ist, was teuer ist“, lautete die Maxime.
    Die Gesellschaft ist heute glücklicherweise weiter und informiert sich mehr. Gut ist heute, was mir nachhaltig guttut und weder mir noch anderen schadet.
    Trotzdem möchte ich den ästhetischen und absolut gerechtfertigten Genuss und die Wertschätzung gegenüber „schönen und auch teilweise kostspieligen Dingen“ nicht schmälern. Selbstliebe ist wichtig und gesund, wenn sie nachhaltig ausgerichtet ist und den richtigen Werten folgt.

    Wahrer Luxus bedeutet für mich Verantwortung gegenüber den Ressourcen, den Menschen und der Natur.

    WAS WÜRDEST DU DIR IN ZUKUNFT VON DER KOSMETIKINDUSTRIE UND DEN VERBRAUCHERN ERHOFFEN?
    Die Kosmetikindustrie wird immer das bedienen, was der Konsument fordert, - das gilt übrigens für alle Industrien. „Wer zahlt, bestimmt!“ Es kommt also auf die Kenntnis der Konsumenten an. Wir haben das Glück, dass unsere Kundinnen hervorragend informiert sind und ihren kritischen Anspruch an ehrliche Transparenz und Nachhaltigkeit auch von qualitativ gutem Marketing erfüllt sehen wollen.
    Ein schönes Beispiel dafür, wie sich ein neuer Markt, basierend auf gemeinsamen Werten etablieren kann, liefert die Ernährung. Hier ist unsere Gesellschaft bereits weitergekommen. Wir achten vermehrt auf Herkunft, auf soziale Verantwortung, Verarbeitung, Qualität und Inhaltsstoffe. „Du bist, was du isst!“ Die Konsumenten haben es eingefordert, - und Start-Ups mit neuen, interessanten Marken sind entstanden.
    Ein weiteres Indiz für den positiven Trend zur Nachhaltigkeit und sozialem Fortschritt ist, dass mittlerweile die viel gescholtenen Akteure an den Finanzmärkten reagieren. Es wird beispielsweise daran gearbeitet, die Nachhaltigkeit von Unternehmen mittels KI zu ermitteln und sich nicht nur auf entsprechende Agenturen zu verlassen.
    Ich würde mir wünschen, dass sich der Clean Beauty Trend auch bei der Kosmetik fortsetzt, und dass sich unsere Marke Cluera als Synonym & Garant für „Premium – Effektivität: clean und nachhaltig“, in der Wahrnehmung der Konsumenten verankert.

    WIE SEHEN MOMENTE AUS, DIE DIR AUFTRIEB GABEN UND DICH BESTÄTIGT HABEN, DIESEN WEG WEITERZUGEHEN?
    Da gab es einige…
    Bereits bei der Beauftragung der Produktentwicklung in der Schweiz, konnte man bei den Verantwortlichen sofort Enthusiasmus spüren. Sie freuten sich über die Aufgabe, diesen, von mir gewünschten Alternativweg zu finden. Premium Produkte zu entwickeln, die diese Bezeichnung verdienen, und den Fokus auf nachhaltige Hautgesundheit, anstatt auf schnelle Effekte zu richten. Ich kann mich noch sehr gut an das erste Meeting dort mit der Produktmanagerin erinnern. Ich war ziemlich nervös, da ich mir ja darüber im Klaren war, dass meine Vorgaben nicht den alltäglichen Erwartungen entsprechen würden. Nach dem gegenseitigen Abklopfen der Positionen sagte sie lächelnd: „Herr Fortkord, Sie verlangen von uns die eierlegende Woll-Milch-Sau.“
    Und es gab die ersten Feedbacks von Kundinnen. Die reichten von einem erheiterndem „Hey, Euer Handserum ist wirklich klasse! Meinen Händen geht’s wieder prima, es schmiert nicht und hilft sogar bei wundem Windel-Popo““, bis zu ergreifenden Momenten, zum Beispiel als eine Anwenderin mitteilte, sie sei trotz ihrer sehr empfindlichen Problemhaut wieder in der Lage, dekorative Kosmetik aufzutragen, was viele Jahre undenkbar gewesen sei. Nach dem ganzen Kraftakt und dem weiten Weg hat mich das sehr berührt.  

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